Gerd Rokita

Einer der Fleißigsten

Trauer um Rockorchester-

Seele Gerd Rokita (59)

BOTTROP Die Bestürzung und die Trauer sind kaum in Worte zu kleiden: Das Rockorchester-Ruhrgebeat hat mit Gerd Rokita eine seiner Seelen verloren. Am 6. Juli 2015 verstarb der erst 59-jährige Aktive des „ROR“ plötzlich an den Folgen eines Herzinfarktes. Ein tragisches Ereignis, das still werden lässt.

Menschen nach ihrem Sternzeichen zu beurteilen sei Hokuspokus, sagt die Wissenschaft. Doch der im Zeichen der Fische geborene Gerd Rokita entsprach genau dem Bild. Er war der verlässliche, gründliche und stille Arbeiter hinter den Kilissen _ einer jener wertvollen Menschen, ohne die sich das Rad nicht dreht. Dabei verband er seine berufliche Qualifikation, die Liebe zur Musik und zu den Menschen in einer unnachahmlichen Weise.

Bereits von Anbeginn an war Gerd Rokita, der 35 Jahre als Buchhalter beim Energieversorger STEAG arbeitete, beim Rockorchester dabei. Seine Rolle war nicht die der „Rampensau“, wie man wohl jene Künstler oben auf der Bühne nennt, die für das Feuer sorgen. Gerd Rokitas Rolle war aber gewiss von der gleichen Wichtigkeit für das Funktionieren der Band und der „Bewegung Rockorchester“. Als still-verschmitzter Arbeiter im Maschinenraum des Rockorchesters war er unverzichtbar.

Er sorgte für die Plakatierung und den Ticketverkauf, leitete die Veranstaltungen vor Ort, rüstete als Bühnenmeister die Musiker mit der Setliste und Getränken aus, disziplinierte die Band und hatte ein Händchen dafür, dass jeder zur richtigen Zeit auf Position war. Er war auch zur Stelle, wenn jemand in der Band tatkräftige Hilfe und/oder einen gut gemeinten Rat brauchte: Auf ihn konnte man bauen. Gerd Rokita tat all‘ das mit der ihm eigenen manchmal leicht spröden, immer herzensguten Zugewandtheit, die doch nichts anderes besagt, als dass man sich selbst nicht zu wichtig nehmen soll _ es in erster Linie darauf ankommt, was man für die Gemeinschaft und „die Seinen“ tun kann.

Gerd Rokita hinterlässt seine Ehefrau Gaby und seinen Sohn Marc. Er ist auf dem Friedhof in Grafenwald unter Beteiligung „seiner“ Band zu Grabe getragen worden. Wahrscheinlich hätte er gesagt, man möge sich weniger um ihn als um das Gelingen des nächsten Konzertes kümmern. So wird ihn die Rockorchester-Familie in Erinnerung behalten: Bescheiden, eine Spur spöttisch, herzensgut. Ein großer Verlust!